Chronik

Chronik des SV der Florentiner und Huhnscheckenzüchter gegr. 1909 in Rottalmünster

 Im Jahre 1909 gründeten die Zuchtfreunde Michael Ernst, Karl Benzinger, sowie die Preisrichter Leißl und Rothofer im niederbayerischen Rottalmünster den Sonderverein der Huhntaubenzüchter. Erster Vorstand wurde Zuchtfreund Rothofer.
Dieser SV betreute noch die drei langbeinigen Huhntaubenrassen Florentiner, Huhnschecken und Malteser. Es war zu dieser Zeit für keine dieser drei Rassen eine einheitliche Standartbeschreibung vorhanden. Dem zu Folge gab es für jede der drei Rassen mehrere Zuchtströmungen. Eine für jede Rasse gültige Musterbeschreibung musste dringend erarbeitet werden. Was dann auch gemacht wurde.
Durch die Wirren der beiden Weltkriege sind leider alle Unterlagen verloren gegangen. Zwar liegen noch einige Veröffentlichungen aus der Zeit von 1920 bis 1940 vor. Über die Aktivitäten SV ist weitgehend nichts mehr bekannt. Wir wissen nur noch, dass Hans Stockhammer aus Taching 1913 in den SV eingetreten ist. Er war lange Jahre Schriftführer des SV und Preisrichter. Erst in den 50iger Jahren wurden wieder regelmäßig Aufzeichnungen geführt.
Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm Alois Hofstetter von Schloss Berg den Vorsitz des SV. Er war auch als Sonderrichter für Huhntauben tätig.
Bei der Generalversammlung am 26.05. 1960 in Rosenheim wurde eine neue Vorstandschaft gewählt. 1. Vorstand wurde Otto Grasser Ebersberg. Weitere Mitglieder in der Vorstandschaft waren Otto Mühlherr Küps, Willi Stechl und R. Leberle.

Im Jahr 1962 hatte der SV 58 ordentliche Mitglieder und 3 Ehrenmitglieder. Im SV vollzog sich ein Aufschwung.  
Die Mitgliederzahl  stieg in den Nächsten Jahren auf über achtzig. Auf den Sonderschauen standen oft über 200 Huhntauben.
An der Generalversammlung am 30.05.1965 in Mühdorf  am Inn wurde Walter Schlegel zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Der Aufwärtstrend hielt weiter an. Nahezu 100 Mitglieder konnte man zu diesem Zeitpunkt verzeichnen.
Anlässlich des sechzigjährigen bestehen des Sondervereins wurde in Aidenbach am 21.12.1969 eine Jubiläumsschau abgehalten. Mehr als 300 Florentiner, Huhnschecken und Malteser wurden gezeigt.
Zwischenzeitlich hat ein Teil der Malteserzüchter außerhalb von Bayern den Club der Malteserzüchter gegründet. Die bayerischen Züchter schlossen sich 1973 diesem SV an und gründeten die Gruppe Süd des Club der Malteserzüchter. Dies war deshalb möglich, weil es die Vorstandschaft des SV bisher versäumt hatte sich dem VDT anzuschließen.
Im Jahr 1974 kam es an der Jahreshauptversammlung zur Endgültigen Trennung des SV. Die beiden Rassen Florentiner und Huhnschecken blieben zusammen und nannten sich „Sonderverein der Florentiner und Huhnscheckenzüchter gegr. 1909“ der Gründungsort Rottalmünster wurde beibehalten.
Dieser SV trat noch im Jahr 1974 dem VDT bei.
Durch die Abspaltung der Malteserzüchter musste zwangsläufig eine neue Vorstandschaft  gewählt werden. Dies wurde noch im selben Jahr in Wasserburg am Inn durchgeführt.
Franz Kastl aus Dorfen wurde zum 1. Vorstand gewählt. 2. Vorstand wurde Konrad Prechtl aus Roth.
Im Jahr 1977 fand die Generalversammlung in Landshut statt. Hier wurde Konrad Prechtl zum ersten Vorstand gewählt. Franz Kastl wurde 2. Vorstand.
Obwohl nur noch Florentiner und Huhnschecken betreut wurden konnte die Mitgliederzahl innerhalb weniger Jahre auf über Hundert gesteigert werden.

Einer der Höhepunkte in unserer SV Geschichte war sicherlich die HSS die wir zu unserem 75 jährigen Bestehen der „Nationalen Rassegeflügelschau in Nürnberg  1884 angeschlossen hatten. Zu dieser Ausstellung wurde der Wettbewerb um die Goldene Taube von der Fachzeitschrift DKZ auf unsere beiden Rassen vergeben. Der Gewinner war Anton Weileder mit seinen Florentinern in Blau mit schwarzen Binden. Auf dieser Schau wurden insgesamt 175 Florenteiner und 305 Huhnschecken gezeigt.
Im Jahre 1989 war in Nürnberg wieder eine große Nationale Rassegeflügelschau bei der sich der SV mit der HSS beteiligte. Zwischenzeitlich hatten sich die politischen Verhältnisse in Deutschland so verändert, dass auch die Zuchtfreunde aus dem Ostblock erstmals eine Schau im Westen besuchen konnten. Diese Möglichkeit wurde dann auch von vielen Zuchtfreunden genutzt.
Die nächsten Jahre waren nun geprägt vom Zusammenschluss des SV mit der  SZG Florentiner und der SZG Huhnschecken. Auch wenn der eine oder andere anfangs Berührungsängste hatte so sind letzt endlich alle wirklich guten Zuchten dem SV beigetreten und es sind viele Züchterfreundschaften entstanden die heute nicht mehr wegzudenken sind.
Alle ewig gestrigen wird man wohl nie überzeugen können.
Erfreulich an dem Zusammenschluss ist auch noch, dass der SV einige hervorragende Sonderrichter bekommen hat die heute die Stützen auf unseren Sonderschauen sind.
Es wurden 1992 erstmals Zuchtfreunde aus den neuen Bundesländern in die Vorstandschaft gewählt. Inzwischen ist die Mitgliederstärke auf 145 angewachsen.
Im Jahre 1995 wurde die „Nationale“ in Nürnberg zur Jahrhundertschau. Bei einer Meldezahl von 70 000 Tieren davon 40 000 Tauben kann man das ruhig behaupten.
Unserem SV wurde hier  die Möglichkeit geboten, sich mit einer Schauvoliere und einem Infostand dem Publikum zu präsentieren. Dies wurde in eindrucksvoller Weise genutzt. 214 Florentiner und 249 Huhnschecken wurden hier ausgestellt.
An der Generalversammlung 1998 wurde der bisherige Schriftführer Alfons Ettengruber aus Kirchdorf zum ersten Vorsitzenden gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Hermann Hacker aus Strasskirchen. Konrad Prechtl wurde zum Ehrenvorstand  ernannt. Otto Mühlherr wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
1999 ist wieder ein Jahr in der Geschichte des SV, das man als Meilenstein bezeichnen kann.
Zum einen können wir auf 90 Jahre Seit der Gründung des SV zurückblicken, aber vor allem dürfen wir auf der Nationalen Rassegeflügelschau in Ulm im Wettstreit um den „Goldenen Siegerring“ antreten. Viele Aktivitäten sind geplant um unsere Rassen eindrucksvoll zu Präsentieren. Hoffen wir, dass uns alles gelingt.

Das Wunschziel des neuen 1.Vorsitzenden war es, dass wenigstens die vier verpflichteten Preisrichter gut ausgelastet sind. Das bedeutete eine Meldezahl von wenigstens 320 Tieren.
Die ganzen Bemühungen und Appelle waren dann auch von Erfolg gekrönt, denn die meisten der aktiven Züchter wollten in Ulm mit dabei sein. So wurden schließlich 189 Florentiner und 250 Huhnschecken gemeldet. Eine Meldezahl von 439 Tieren bei 45 Ausstellern ist ein Ergebnis, das sich wohl niemand in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hat. Dies ist die höchste Meldezahl bisher außerhalb Bayerns. Unter den Ausstellern kamen Namen vor die bisher noch nie in Erscheinung getreten waren.
Die neue Vorstandschaft war dann auch bemüht dem ganzen einen würdigen Rahmen zu geben.
Der gelungene Informationsstand, die vorgelegte SV Broschüre und sonstiges Webematerial fanden bei den Besuchern regen Zuspruch.
Die Großvoliere  und die Schauhäuschen , in denen alle Farbenschläge beider Rassen zu betrachten waren, konnte man schon von weitem sehen. Der aufgestellte Zunftbaum mit den wundeschön gemalten Rassebildern von Florentinern und Huhnschecken fand allgemeine Bewunderung und war ein viel fotografiertes Motiv. Das eigens für diesen Zweck angefertigte Taubenhaus in Form eines oberbayerischen Schlosses rundete das Rahmenprogramm ab. Der Empfang für die Verantwortlichen von BDRG und VDT, den der SV gegeben hat wurde von diesen Herren gerne wahrgenommen.
Der Gewinner des Goldenen Siegerringes ist Alfons Ettengruber. Auf Huhnschecken schwarz.
Mit 44 Punkten. Den zweiten Platz und somit die Europamedaille errang Heermann Hacker mit41 Punkten. Auf Florentiner schwarz. Der drittplazierte und Erringer der Goldenen Bundesmedaille war wiederum Alfons Ettengruber auf Huhnschecken braun. Ebenfalls mit 41 Punkten.  
Im Jahr 2000 beteiligt sich der SV mit seiner HSS an der Jahrtausendschau in Nürnberg.
Hier wird nochmals der Zunftbaum mit den Rassebildern, gemalt von Max  Nagl, aufgestellt. Auch hier ist dieses Kleinod schon von weitem zu sehen.  
2001 haben wir zum ersten mal eine gemeinsame SS mit unseren Zuchtfreunden aus Österreich. Diese Schau wird in Altötting durchgeführt. Leider haben die Huhnscheckenzüchter Österreichs nur 46 Tiere ausgestellt. Dies ist für das Erzüchterland der Huhnschecke ein dürftiges Ergebnis.  
Im Jahr 2002 werden die Zuchtfreunde Josef Hirtreiter, Anton Weileder und Adolf Kugler nach langjähriger Mitarbeit in der Vorstandschaft zu Ehrenmitgliedern  ernannt. Die HSS ist der Nürnberger Taubenschau angeschlossen. Weitere SS finden in Winzer an der niederbayerischen Bezirksschau und in Erfurt an der Nationalen statt.
2003 ist die HSS in Augsburg und eine SS in Leipzig.
2004 an der Generalversammlung wird 1. Vorsitzender Alfons Ettengruber in seinem Amt bestätigt. Auch 2. Vorstand Hermann Hacker wird wiedergewählt.
Der Mitgliederschwund der in unserer Organisation Zurzeit herrscht, verschont auch unseren SV nicht. Wir haben  126 Mitglieder.
2004 Haben wir die HSS wieder der niederbayerischen Bezirksschau in Straubing angeschlossen. Eine Weitere SS ist an der Nationalen in Leipzig.
Zum ersten mal haben wir die Vergabe eines SV Bandes.
2005 haben wir 3 Sonderschauen durchgeführt. Entgegen unserem Beschluss  nur noch 2 SS im Jahr durchzuführen. Die Freunde aus Österreich haben eine gemeinsame Schau organisiert nach dem wir bereits 2 SS angemeldet hatten.
Die HSS war in Straubing an der Bayerischen Landesschau angeschlossen.
Die zweite SS war in Leipzig an der VDT Schau.
Die dritte SS war, wie schon erwähnt in Ried OÖ. An dieser gemeinsamen SS mit den Österreichischen Zuchtfreunden waren 112 Florentiner und 158 Huhnschecken gemeldet.

2006 beginnt mit einem traurigen Ereignis.
Unser Dienstältestes Mitglied und Förderer des SV Otto Mühlherr stirbt unerwartet am 23.01. 2006. Einige Zuchtfreunde gaben ihm das letzte Geleit.
In Nürnberg an der VDT Schau sind 187 Huhnschecken und 111 Florentiner gemeldet.
Den Otto Mühlherr Gedächtnispreis gewinnt Klaus Kretschmer. Das SV Band gewinnt ebenfalls Klaus Kretschmer auf seine Braunfahlen.
In Leipzig an der Europaschau waren 145 Huhnschecken uns 75 Florentiner gemeldet.
Klaus Kretschmer und Alfons Ettengruber und Hermann Hacker konnten den Titel “Europameister 2006“ erringen.

 2007
Turnusgemäß  sind wieder Neuwahlen fällig. In der engeren Vorstandschaft hat sich nichts Verändert. Der erste und zweite Vorsitzende Alfons Ettengruber und Hermann Hacker wurden in ihren Ämtern für drei weitere Jahre bestätigt. Aus persönlichen Gründen stellten sich Albert Riederer und Günther Dominik nicht mehr zur Wiederwahl. Für diese beiden wurden die Zuchtfreunde Josef Kammermeier und Alfons Brechhuber  als Beisitzer gewählt.
In diesem Jahr halten wir nur eine Sonderschau ab. An der Niederbayerischen Bezirksschau in Straßkirchen wurden wir, Aus Platzgründen, nicht angenommen.
Unsere HSS haben wir deshalb der VDT Schau in Leipzig angeschlossen.Diese wurde mit 111 Florentinern und 190 Huhnschecken beschickt.